Intergration

Lena Nzume Mitarbeiterin der Stabsstelle Integration der Stadt Oldenburg

Zwei Herzen in einer Brust

Starke Frau vereint Beruf und Tradition

Mit acht Jahren kam Lena Nzume (33) nach Deutschland. Heute engagiert sich die gebürtige Kamerunerin in der Bürgerstiftung.

„In der Schule war ich immer das Mädchen mit Migrationshintergrund“, sagt Lena Nzume. Mit acht Jahren kam sie ohne Sprachkenntnisse nach Deutschland und ging in Westerstede zur Grundschule. Um die deutsche Sprache zu erlernen, nahm sie Nachhilfestunden und las viele Bücher. „Ich habe mich von Anfang an als Deutsche gefühlt“, sagt Nzume, „aber wegen meiner Hautfarbe bin ich immer aufgefallen.“ Inzwischen ist sie 33 Jahre alt, lebt in Oldenburg und hat einen Sohn, den sie alleine großzieht. Dass sie andere Menschen auf ihre Herkunft ansprechen, hat sich jedoch nicht geändert.

„Wenn ich meinen Namen sage ist die erste Frage meistens, wo kommt der her? und warum können Sie so gut Deutsch? Irgendwann hat sich meine Mutter einen Spaß daraus gemacht und den Leuten erzählt, dass Nzume ein alter ostfriesischer Name sei“, erklärt sie lachend.

Den Kontakt nach Kamerun hält die 33-Jährige bis heute aufrecht. Vor ihrem Soziologie-Studium an der Uni Konstanz im Jahr 2000 verbrachte sie noch ein Jahr in Kamerun. Nach dem Studium war die alleinerziehende Mutter zwischenzeitlich von Sozialhilfe abhängig. „Einerseits habe ich total das Klischee erfüllt: alleinerziehende Mutter mit Migrationshintergrund, andererseits habe ich studiert und mein Vater war ein angesehener Akademiker in Kamerun", sagt Nzume. 

Von ihrem Vater Stephen Nzume, der in dem kleinen Dorf Melongo in Kamerun aufwuchs, lernte sie mit anderen Menschen zu teilen. „Mein Vater hat in Melongo ein Krankenhaus gebaut und eine Infrastruktur geschaffen. Für seine Bildung hat er damals kämpfen müssen. Seinen Leitsatz, der Gemeinschaft aus Dankbarkeit immer etwas zurückzugeben habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht.“ Dieser Aufgabe kommt die 33-Jährige bei der Bürgerstiftung nach. Dort kümmert sie sich mit voller Hingabe um sozial schwächer aufgestellte Menschen.

Zuhause lebt sie traditionell. Afrikanische Malereien, Masken, Buschtrommeln und aus Holz hergestellte Sitzgelegenheiten mit aufwendigen Verzierungen prägen das Bild. Nzume liebt die afrikanische Küche und Musik und trägt gerne traditionelle Kleidung. Ihrem Sohn möchte sie jedoch vor allem eines vermitteln: „Die Offenheit zu anderen Menschen“, sagt Nzume. 


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