Jagyeong Ryu erhält Oldenburger Kompositionspreis für Zeitgenössische Musik 2014
Preis honoriert zeitgeschichtliches und politisches Engagement
Der Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik wird von der Stadt Oldenburg alle zwei Jahre verliehen, um einzelne Arbeiten, Gesamtwerke oder Personen auszuzeichnen, die sich in herausragender Weise mit dem Leben und Werk Carl von Ossietzkys oder die sich mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus auseinandersetzen. Der Preis kann auch zuerkannt werden für Werke und Personen, die sich im Geiste Carl von Ossietzkys mit der demokratischen Tradition und Gegenwart in Deutschland und Themen der Politik und Zeitgeschichte befassen.
Carl-von-Ossietzky-Preisvergabe 2014
Prof. Dr. Sabine Doering
Die Literaturwissenschaftlerin Sabine Doering hat deutsche Philologie und evangelische Theologie in Göttingen und Genf studiert. Danach war sie zunächst an der Universität Göttingen und anschließend langjährig an der Universität Regensburg tätig, promovierte und habilitierte sich. Seit 2001 ist sie Professorin für deutsche Literatur der Neuzeit unter Einschluss der Literaturtheorie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Von April 2007 bis Dezember 2008 war sie Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der hiesigen Universität. Darüber hinaus ist sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa und Vorstandsmitglied des Zentrums für Klassikforschung der Klassikstiftung Weimar. Seit 2010 ist sie des Weiteren Präsidentin der Hölderlin-Gesellschaft. Wissenschaftliche Vorträge, Gastaufenthalte und Professuren führen sie regelmäßig ins Ausland, so unter anderem an die University of Sydney, Australien und an die University of Notre Dame, USA.
Doerings Forschungsschwerpunkte bilden die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts sowie die Gegenwartsliteratur. Monografien, Herausgeberschaften, Aufsätze und wissenschaftliche Beiträge gehören zu ihren vielfältigen Veröffentlichungen. Seit 1997 schreibt sie regelmäßig als freie Literaturkritikerin für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Professorin Doering ist Jurorin und Jury-Sprecherin.
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer
Wilhelm Heitmeyer ist Professor für Sozialisation an der Universität Bielefeld. 1996 gründete er dort das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), dessen Direktor er bis August 2013 war. Zurzeit ist er als Senior Research Professor an der Universität Bielefeld und im IKG tätig. Heitmeyer ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Soziologische Theorien. Seit 1982 leitet er verschiedene Forschungsgruppen zu Rechtsextremismus, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und ethnisch-kulturellen Konflikten, so unter anderem die DFG-Projekte „Soziale Konstellationen zur Entwicklung von Gewalt“ und „Fremdbilder im Konflikt“. Als Gutachter war er für verschiedene Institutionen der Forschungsförderung tätig, so auch für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Volkwagen-Stiftung, die Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die German-Israeli-Foundation, die Thyssen-Stiftung und die Böckler-Stiftung.
Prof. Heitmeyer hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, Aufsätze und Bücher zu Themen der Gewaltforschung, zu sozialer Desintegration und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit veröffentlicht. Er ist Herausgeber umfangreicher Publikationen und Schriftenreihen wie „Kultur und Konflikt“, „Konflikt und Gewaltforschung“, „Deutsche Zustände“ und Editor in Chief des „International Journal of Conflict and Violence”. Professor Heitmeyer hat im Jahr 2012 die Laudatio auf die Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin Professorin Dr. Ágnes Heller (Budapest) gehalten.
Dr. Gunter Hofmann
Der Journalist und Autor Gunter Hofmann war nach seinem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie und anschließender Promotion zunächst mehrere Jahre als Korrespondent für die „Stuttgarter Zeitung“ tätig. Seit 1977 arbeitet er für Wochenzeitung „Die Zeit“, zunächst als Korrespondent in Bonn, danach bis 2008 als Chefkorrespondent im Hauptstadtbüro Berlin. Er ist weiterhin Autor des Blattes in Berlin.
Hofmann hat sich vor allen Dingen als Beobachter und kritischer Analytiker der bundesrepublikanischen Gegenwart einen Namen gemacht. Für sein Buch „Abschiede, Anfänge – Die Bundesrepublik, eine Anatomie“ erhielt er 2002 den Preis der Friedrich-Ebert-Stiftung für das beste politische Buch des Jahres. Hofmann hat sich intensiv mit herausragenden Persönlichkeiten der Bundesrepublik und Europas befasst, sie interviewt und porträtiert. Er wirkte an Filmproduktionen über Hans-Dietrich Genscher und Helmut Schmidt mit und veröffentlichte unter anderem im Jahr 2010 eine Biografie über Richard von Weizsäcker in C. H. Beck Verlag. Im gleichen Verlag erschien zwei Jahre später sein Buch „Willy Brandt und Helmut Schmidt – Geschichte einer schwierigen Freundschaft“. Im Jahr 2010 war Hofmann Laudator für den Carl-von-Ossietzky-Preisträger Professor Dr. Włodzimierz Borodziej (Warschau).
Friedrich-Wilhelm Kramer
Friedrich-Wilhelm Kramer hat Politische Wissenschaft und Kommunikationswissenschaft an den Universitäten in Braunschweig, Hamburg und Berlin studiert. Zunächst arbeitete er als freier Journalist für verschiedene Zeitungen und Sender. 1973 wurde er Redakteur und Reporter beim NDR zunächst in Hannover, dann in Hamburg. Ende der 1970er Jahre war er als Stellvertretender Senatssprecher und Stellvertretender Leiter der Staatlichen Pressestelle der Freien und Hansestadt Hamburg tätig. 1980 kehrte er als Erster Redakteur und Moderator zum NDR zurück. Nach seiner Zeit als ARD-Hörfunkkorrespondent von 1985 bis 1988 in Warschau wurde er stellvertretender Chefredakteur und 1990 Chefredakteur des NDR Hörfunks. Von 1993 bis 2012 war Kramer Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein.
Jetzt ist Kramer als Senior Consultant bei der WMP EuroCom AG, als Berater und freier Journalist tätig. Darüber hinaus hat er Lehraufträge für Medien und Politik an der Kulturakademie in Riga und am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg inne. Er ist unter anderem Mitglied der Nordmetall-Stiftung und der Historischen Kommission der ARD. Friedrich-Wilhelm Kramer ist seit 2011 in der Jury zur Carl-von-Ossietzky-Preisvergabe.
Prof. Dr. Martin Sabrow
Der Historiker Martin Sabrow hat an den Universitäten Kiel, Marburg und Bremen Geschichte, Germanistik, Politologie und Philosophie studiert. 1993 wurde er über politische Attentate in der frühen Weimarer Republik an der Universität Freiburg promoviert. Im Jahr 2000 folgte seine Habilitation zur DDR-Geschichtswissenschaft 1949 –1969. Seit 1994 lehrt Sabrow an verschiedenen Universitäten, so unter anderem an der Freien Universität Berlin, der University of London, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Braunschweig. Im Jahr 2004 wurde er als Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an die Universität Potsdam sowie zum Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam berufen. 2009 folgte er einem Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin.
Sabrow ist Autor und Herausgeber zahlreicher Schriftenreihen, Publikationen und Fachartikel. Darüber hinaus ist er Mitglied mehrerer Fachbeiräte, -kommissionen und Gremien. Dazu zählen der Fachbeirat des Deutschen Historischen Museums, des Hauses der Geschichte in Bonn, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, das BKM-Expertengremium für die Gedenkstättenförderung des Bundes und der Internationale Beirat der Bundeskanzler Willy-Brandt-Stiftung sowie die Bundesjury des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten bei der Körber-Stiftung. Professor Sabrow wurde neu in die Jury berufen.