Rat der Verbraucherzentrale sehr gefragt

 

OLDENBURGDie Ende 2012 eingeführten Unisex-Tarife sorgten bei den Verbrauchern für Unsicherheit. Besonders bei Berufsunfähigkeits- und Krankenversicherungen drängten einige Versicherungen Kunden darauf, neue Verträge abzuschließen, die häufig mehr kosteten. Das stellte die Oldenburger Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in ihrem Jahresbericht für 2012 fest. Die Zahl der Fragen zu Versicherungen stieg von 12 auf 18,1 Prozent aller Anfragen. Nicht immer war ein Vertragswechsel notwendig oder sinnvoll. Die Beratungsstelle, die für Oldenburg und Umgebung zuständig ist, war 2012 besonders stark gefragt. Es gab rund 8400 Anfragen – fast 2000 mehr als in den Vorjahren.

Weiterhin suchten die Verbraucher Beratung zu kostenpflichtigen Zusatzleistungen in Arztpraxen, wie besondere Ultraschall- und Blutuntersuchungen. „Sie stören das Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient“, so Christel Lohrey, Leiterin der Beratungsstelle Oldenburg. Der Arzt trete hier als Verkäufer auf. Zudem gebe es zu solchen Leistungen oft keine Rechnung.

Im Bereich Telekommunikation fielen besonders Mobilfunkanbieter auf, die ihre Kunden nicht angemessen beraten haben. Besonders bei Verträgen mit Smartphones würden viele Kunden nicht darüber aufgeklärt, dass einige Programme auf den Geräten selbstständig eine Internetverbindung aufbauen, um Aktualisierungen durchzuführen. Das könne zu hohen Kosten für Verbraucher führen.

Dazu kamen viele Anfragen zum Energierecht, die unter anderem mit der Insolvenz des Stromanbieters Teldafax und dubiosen Geschäftsaktivitäten einiger Firmen zusammenhingen.

So würden einige Anbieter versuchen, an Kundendaten der Verbraucher zu gelangen. Mit den Daten könne ein Anbieterwechsel vollzogen werden. Denn zu einem Wechsel bedürfe es keiner schriftlichen Zustimmung. „Eine unterschriebene Vollmacht des Verbrauchers ist dafür nicht nötig“, betonte Lohrey. Der Kunde wundere sich am Ende, warum er bei einem anderen Versorger sei. Hier sieht Lohrey Nachholbedarf im Energierecht.

Den mit 37 Prozent mit Abstand größten Teil der Beratungsanfragen stellten Fragen zum Verbraucherschutz, also Klassiker wie Kaffeefahrten und Haustürgeschäfte dar.

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