4.Armuts- und Reichtumsbereicht - Bundestagsdebatte

Arbeit ist das wichtigste Mittel gegen Armut

 

 

  Gedruckt ist er über 500 Seiten lang und schwer wie früher das Telefonbuch einer großen Stadt. Auch sein Inhalt ist von großem Gewicht: Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung gibt einen Überblick über die Lebenslagen in Deutschland. Der Befund ist überwiegend positiv.

Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Mehr als 41 Millionen Menschen sind erwerbstätig. Die Arbeitslosigkeit ist auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 90er Jahre gesunken.

An diesem Freitag (26. April) diskutiert der Deutsche Bundestag über den Armuts- und Reichtumsbericht. Seine Kernbotschaft lautet: Arbeit ist das wichtigste Mittel gegen Armut.

Arbeit verbessert die Teilhabechancen für alle Haushaltsmitglieder. Ob Kinder arm sind, hängt vor allem davon ab, ob ihre Eltern Arbeit haben. Deshalb profitieren besonders Kinder von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt.

Im Blickpunkt des 4. Berichts steht die soziale Mobilität: Wie können Lebenslagen verändert und gesellschaftliche Teilhabe verbessert werden? Der Schwerpunkt liege „auf der Frage: Was schafft den sozialen Aufstieg?", sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen.

Realeinkommen sind gestiegen

Die verfügbaren Jahreseinkommen der privaten Haushalte sind von 2005 bis 2010 um durchschnittlich 700 Euro gestiegen. Davon haben vor allem die Einkommensschwächeren profitiert.

Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich nicht weiter geöffnet. Sie geht sogar leicht zusammen. Das ist auch den guten Tarifabschlüssen zu verdanken.

Die Einkommens- und Vermögenssituation Älterer ist überdurchschnittlich gut. Nur rund 2,6 Prozent der über 65-Jährigen beziehen Grundsicherung, gegenüber 8,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Armutsrisiko ist nicht gestiegen

Das Armutsrisiko in Deutschland liegt mit 15,8 Prozent unter dem Durchschnitt in der Europäischen Union (16,9 Prozent). Ein Mensch gilt dann als von Armut bedroht, wenn er mit weniger als 60 Prozent des mittleren Haushalts-Nettoeinkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss.

 

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