Start für den kommunalen Aktionsplan: Seit dem 1. April 2013 ist die neue Fachstelle Inklusion bei der Stadt Oldenburg mit der Diplom-Pädagogin Susanne Jungkunz besetzt. Ihre Aufgabe wird es sein, den Ratsbeschluss der Stadt Oldenburg zur Inklusion mit umzusetzen. Sie wird die vielfältigen Netzwerke im Kontext Inklusion begleiten und soll Gremien, Gruppierungen und die Öffentlichkeit für die Querschnittaufgabe Inklusion gewinnen. Die Stelle ist im Sozialamt angesiedelt.
Hintergrund und Vision
Der Rat hatte am 21. Mai 2012 einstimmig beschlossen, dass Oldenburg eine inklusive Stadt werden soll. Dabei geht die Politik von der Vision einer inklusiven Stadtgesellschaft aus, die alle Menschen willkommen heißt und niemanden ausgrenzt. Inklusion beginnt mit einer Haltung des Respekts und der Wertschätzung gegenüber allen Menschen in ihrer Verschiedenheit, also unabhängig von persönlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten, unabhängig vom Alter, von Behinderung, von Herkunft und sozialem Status, vom Geschlecht oder der sexuellen Identität. Jede und jeder ist willkommen und ein Zugewinn für die Gemeinschaft.
Erarbeitung eines Aktionsplans
Konkret hat der Rat die Verwaltung beauftragt, einen kommunalen Aktionsplan zu erarbeiten. Der Aktionsplan Inklusion, der alle gesellschaftlichen Bereiche umfassen soll, wird von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Fachleuten aus Institutionen und Verwaltung sowie von Vertreterinnen und Vertretern des Rates erstellt. Dabei wird Inklusion als Querschnittaufgabe des kommunalen Handelns begriffen. Auch sollen alle Entscheidungen von Rat und Verwaltung zukünftig zugunsten einer inklusiven Ausgestaltung der kommunalen Strukturen und Angebote gefällt werden. Hier gilt es Handreichungen zu erstellen, um eine Überprüfung zu ermöglichen.
Bereits vier Arbeitsgruppen aktiv
„Inklusion ist ein Anspruch, der sich nur erfüllen kann, wenn viele ihre Ideen, ihre Wünsche und Anregungen in den Prozess einbringen. Derzeit arbeiten bereits vier Arbeitsrunden zum Thema inklusive Stadt“, so Susanne Jungkunz. Am längsten aktiv ist die beim Jugendamt angesiedelte Arbeitsgruppe „Inklusion an Oldenburger Schulen“ mit über 80 Akteuren. Aber auch die Bürgerbeteiligung für das „Inklusive Stadtteilprojekt Donnerschwee“ ist bereits angelaufen. Eine dritte Arbeitsrunde mit derzeit 30 Aktiven befasst sich mit den Bedingungen für inklusive Kindertagesbetreuung. Seit März hat nun auch die vierte Arbeitsrunde unter Begleitung des Sozialamtes ihre Tätigkeit an den unterschiedlichen kommunalen Handlungsfeldern der Inklusion aufgenommen. Die fast 60 Beteiligten aus vielen gesellschaftlichen Bereichen sowie Verwaltung und Politik werden den Aktionsplan der Stadt Oldenburg inhaltlich gestalten.
Über Susanne Jungkunz
Jungkunz ist in Baden-Württemberg aufgewachsen. Nach dem Studium in Kiel war sie dort lange Jahre beim Deutschen Roten Kreuz im Bildungsbereich tätig. Seit 2001 arbeitet Jungkunz in Oldenburg, zuletzt als leitende Mitarbeiterin beim Diakonischen Werk Oldenburger Land. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehörten dort mehrere Einrichtungen der Jugend- und Eingliederungshilfe. Im vergangenen Jahr hat sie an zwei kommunalen Arbeitsgruppen zur Inklusion (Fachtagung Inklusion 2012; Inklusion an Oldenburger Schulen) mitgewirkt.