Die CDU will nun doch eine gesetzliche Frauenquote einführen, aber nicht vor 2020. Mit dem Kompromiss soll der Erfolg der Opposition im Bundestag verhindert werden.

Die CDU hat im Streit um eine 
gesetzliche Frauenquote einen Kompromiss gefunden. Bei der Bundestagsabstimmung am Donnerstag sollen die Unionsabgeordneten zunächst gegen die Einführung einer Quote für die Aufsichtsräte von Dax-Unternehmen stimmen. 

Bis 2020 solle die Forderung aber ins Wahlprogramm der Partei aufgenommen werden, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner nach einer Sitzung des Bundesvorstands.

Bislang hatte sich die CDU nur für die sogenannte Flexiquote ausgesprochen, die eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen vorsah. Eine verbindlicheFrauenquote lehnte die Parteiführung dagegen ab.

Zuletzt hatte sich eine wachsende Zahl von Politikern aus CDU und FDP für eine gesetzliche Quote ausgesprochen, unter anderem auch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Einige der Befürworter in der schwarz-gelben Koalition wollen am Donnerstag für den Quoten-Antrag der Opposition stimmen und ihm so womöglich zu einer Mehrheit zu verhelfen. Es ist bisher unklar, ob der CDU-Beschluss die Abgeordneten davon abhalten wird.

Dem Entwurf des Oppositionsantrages hatte der rot-rot-grün dominierte Bundesrat bereits im September vergangenen Jahres zugestimmt. Dafür waren auch zwei CDU-geführte Länder. Demnach soll in zwei Stufen bis Januar 2023 eine Mindestquote für Frauen von 40 Prozent in den Aufsichts- und Verwaltungsräten großer Unternehmen eingeführt werden.