300 Jahre Nachhaltigkeit "made in Germany"

 

 

 

Nachhaltigkeit – was ist das? Man könnte sagen: Das Prinzip, das aus dem Wald kommt. Denn der Begriff stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. 1713 formulierte der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz seine Grundsätze einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Der bekannteste: "Es dürfen nicht mehr Bäume gefällt werden, als neue nachwachsen."

Nachhaltigkeit als globales Leitbild

Nachhaltigkeit steht heute für ein weltweites Prinzip: Vor über 20 Jahren verankerte ihn die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro als globales Leitbild. Die Kernfrage seitdem: Wie können wir das Auskommen einer schnell wachsenden Weltbevölkerung sichern und gleichzeitig unsere Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren?

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie

Deutschland hat seit mehr als zehn Jahren eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie. Im Mittelpunkt stehen Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und internationale Verantwortung. Auf dieser Grundlage nimmt die Bundesregierung bei allen Vorhaben eine so genannte Nachhaltigkeitsprüfung vor.

Aktuelle Herausforderungen für nachhaltige Politik sind vor allem ausgeglichene öffentliche Haushalte, nachhaltiges Wirtschaften, Klimaschutz und der Ausbau der erneuerbaren Energien.

Nachhaltigkeit ist ein Prozess – mit mittelfristigen und langfristigen Zielen, den so genannten Indikatoren. Beispiele: Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 40 Prozent sinken, der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2050 auf 60 Prozent steigen, bis 2015 ein Viertel der Güterbeförderung auf der Schiene stattfinden.

Deutschland ist auf einem guten Weg: Inzwischen gewinnen wir ein Viertel unseres Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien. Das reduziert die Treibhausgasemissionen enorm. Im Vergleich zu 1990 sind sie 2012 bereits um 25,5 Prozent gesunken.

Die Bundesregierung entwickelt die Nachhaltigkeitsstrategie ständig weiter und berichtet über ihre Umsetzung – zum Beispiel in Bürgerdialogen. Das Statistische Bundesamt überprüft die Fortschritte alle zwei Jahre. Außerdem hat die Bundesregierung bereits zum zweiten Mal eine internationale Expertengruppe gebeten, die Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung zu begutachten. Die Ergebnisse dieser so genannten Peer Review sollen im Herbst dieses Jahres vorliegen.

Nachhaltigkeit geht alle an

Bund, Länder und Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und jeder Einzelne sind aufgefordert, sich zu beteiligen. Etwa, indem man sich dort, wo man wohnt, für ein nachhaltiges Lebensumfeld engagiert. Unternehmen, indem sie Produkte umweltgerecht und sozial verantwortlich herstellen. Die Bundesregierung schafft hierfür viele Anreize – etwa mit dem Nationalen Aktionsplan "Corporate Social Responsibility", mit dem wir auch kleine und mittlere Unternehmen für nachhaltiges Wirtschaften gewinnen wollen.

Die positiven Ergebnisse etwa beim Klimaschutz, den erneuerbaren Energien oder der Haushaltskonsolidierung zeigen: Der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit zeigt Wirkung.

 

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