Entgeltgleichheit wird nicht durch mehr Bürokratie verwirklicht


Berlin, 01.03.2013

„Entgeltgleichheit für Frauen ist ein Gebot der Gerechtigkeit. Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern liegt seit Jahren relativ konstant bei 22 Prozent. Wir fordern Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf, mehr Frauen in Tarifkommissionen zu entsenden. Die Mitglieder der Tarifkommissionen sollen das Problem der Entgeltgleichheit, diskriminierungsfreie Arbeitsbewertungsverfahren und Arbeitsbewertungen verstärkt in Tarifverhandlungen berücksichtigen“, erklärt Maria Böhmer, Vorsitzende der Frauen Union der CDU, anlässlich der gleichstellungspolitischen Debatte des Deutschen Bundestages im Vorfeld des Internationalen Frauentages.

„Teile der Opposition wollen alle Unternehmen mit mehr als 15 Beschäftigten prüfen lassen. Die betriebliche Prüfung der Entgeltgleichheit durch sogenannte sachverständige Personen zieht eine überbordende Bürokratie nach sich und ist keine zielführende Lösung“, betont Maria Böhmer.

Die Gründe für die Lohnlücke und die geringe Teilhabe von Frauen an Führungspositionen sind vielfältig. Zahlreiche Faktoren, wie etwa das Berufswahlverhalten von Frauen, Erwerbsunterbrechungen wegen der Kindererziehung, Schwierigkeiten beim beruflichen Wiedereinstieg und der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit, schlechtere Aufstiegschancen und vor allem nach wie vor feste Rollenzuschreibungen und Vorurteile, wirken sich insgesamt nachteilig aus.

„Eine Strategie zur Überwindung der Entgeltungleichheit umfasst viele Faktoren und geht über die Bekämpfung unmittelbarer Diskriminierung weit hinaus. Frauen drängen auf die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung. Sie wollen faire Rahmenbedingungen, gleiche Chancen und gleichen Lohn. Es ist nicht länger zu akzeptieren, dass schweres Heben bei der Bemessung eines Bauarbeiter-Lohns Berücksichtigung findet, nicht jedoch in der Entlohnung einer Altenpflegerin“ ermahnt die Vorsitzende der Frauen Union der CDU.

 

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