Die European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) ist ein deutsch-niederländisches Kooperationsprojekt der Universitäten Oldenburg und Groningen – und mit diesem länderübergreifenden Profil einzigartig in Europa. Ziel der EMS ist es, neue Wege in der Medizinerausbildung zu gehen. Das Lehrkonzept ist praxisorientiert und forschungsbasiert – und bietet die Chance, hochqualifizierte Ärztinnen und Ärzte für die Nordwestregion auszubilden.
Durch die Zusammenarbeit von Universität und den drei Oldenburger Krankenhäusern – das Klinikum, das Evangelische Krankenhaus und das Pius-Hospital – entsteht ein neuer universitätsmedizinischer Standort in Oldenburg. Dieser schließt eine Versorgungslücke in der Region. Enge Kooperationen mit der Karl-Jaspers-Klinik im Bereich Psychiatrie und mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sind ebenfalls wichtige Bausteine der Oldenburger Universitätsmedizin.
Jedes Jahr beginnen 40 Studierende an der Universität Oldenburg ein Medizinstudium. Vom ersten Tag ihres Studiums an werden sie intensiv auf ihren Beruf vorbereitet – durch problemorientiertes Lernen mit Tutoren, durch berufsbezogene Kommunikationsschulung und durch konsequente Forschungsbezüge im Studium. Der Studiengang schließt mit dem Staatsexamen ab. Zusätzlich kann an der Partneruniversität Groningen der Masterabschluss in „Geneeskunde“ erworben werden.
Eine Besonderheit der Ausbildung ist der Studierendenaustausch. Dazu gehört nach Groninger Vorbild auch das Forschen in standortübergreifenden Projekten. Mindestens ein Jahr ihrer sechsjährigen Ausbildung verbringen die Oldenburger Studierenden in Groningen, Groninger Studierende haben die Möglichkeit, ein Jahr in Oldenburg zu studieren. Auf diese Weise bekommen niederländische und deutsche Studierende einen profunden Einblick in ein anderes europäisches Gesundheitssystem.
Zwei Forschungsschwerpunkte prägen die universitäre Medizin in Oldenburg: „Neurosensorik“ und „Versorgungsforschung“. Im Bereich der Neurosensorik arbeiten Wissenschaftler der Universität Oldenburg schon seit Jahren intensiv mit der Universität Groningen und den Oldenburger Kliniken zusammen. In der „Versorgungsforschung“ gibt es eine gute Basis, auf der aufgebaut werden kann.
Von der European Medical School profitiert die gesamte Nordwestregion. Sie trägt dazu bei, dass innovative Behandlungsmethoden im Nordwesten noch besser verfügbar werden. Und in der Gesundheitswirtschaft setzen EMS und universitäre Medizin kräftige und nachhaltige Impulse.