Es fehlen rund 70.000 Studentenwohnungen - ein Problem, das "nicht von einem Semester aufs andere" zu lindern sei, so Bundesbauminister Peter Ramsauer nach einem Treffen mit Vertretern der Länder und Kommunen, der Wohnungswirtschaft und des Studentenwerkes in Berlin.
Bei der Schaffung günstigen Wohnraums für Studierende sieht der Bundesbauminister vor allem die Länder in der Pflicht. Gleichwohl wolle sich der Bund "nicht wegducken". Der Bund darf seit der Föderalismusreform den Wohnungsbau für Studenten nicht mehr fördern. Er stellt den Ländern jedoch jährlich 518 Millionen Euro für die soziale Wohnraumförderung zur Verfügung.
Bundesmittel für Studentenwohnungen
Ramsauer wirft einzelnen Bundesländern vor, das vom Bund bereitgestellte Geld nicht zu nutzen. Es gebe Länder, die diese Mittel nur wenig oder gar nicht abriefen. Als Beispiele nannte er Berlin, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Nach den Worten des Ministers sollen die Länder diese Bundesmittel künftig teilweise für den Bau von Studentenunterkünften verwenden.
Dabei könnten auch leerstehende Bundeswehrkasernen in Studentenwohnheime umgewandelt werden. Gute Beispiele dafür gebe es bereits, wie zum Beispiel in Augsburg. Geprüft werden sollen ferner die Nutzung ehemaliger Bundesliegenschaften, zinsgünstige Kredite der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) sowie die Mobilisierung von Privatengagement.
Weiterer "Runder Tisch" geplant
Im Frühjahr soll ein weiterer Runder Tisch zur studentischen Wohnungsnot stattfinden. In der Zwischenzeit wird das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die verschiedenen Vorschläge überprüfen und aufarbeiten.