Die Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft weiter im Aufschwung: Die konjunkturellen Aussichten schätzen sie deutlich optimistischer ein als im Vormonat. Auch die Konsumneigung legte leicht zu. Zu diesen Ergebnissen kommt die GfK-Konsumklimastudie für Mai 2012.
Die Verbraucherstimmung zeige sich überaus stabil und startete robust in den Sommer, so die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Der Konsumklimaindex erreichte im Mai 5,7 Punkte und wird nach der aktuellen Prognose im Juni ebenfalls bei 5,7 Punkten liegen.
Aufschwung setzt sich fort
Die Wahlen in Frankreich und Griechenland haben die Verbraucher nicht negativ beeinflusst. Trotz steigender Verunsicherung durch die Schuldenkrise im Euro-Raum sehen sie die deutsche Wirtschaft weiterhin klar auf Wachstumskurs, so die GfK-Forscher.
Die Konjunkturaussichten hellen sich für die Verbraucher weiter deutlich auf: Der entsprechende Indikator legte im Mai bereits zum dritten Mal in Folge zu.
Einkommen weiter auf hohem Niveau
Die Einkommenserwartung der Verbraucher nahm im Mai leicht ab. Der Einkommensindikator verzeichnet ein Minus von einem Punkt, liegt aber laut GfK nach wie vor auf einem überaus gutem Niveau.
Trotzdem gehen die Verbraucher weiterhin davon aus, dass ihr Einkommen in diesem Jahr stärker zulegen dürfte als in der Vergangenheit.
Kaufbereitschaft leicht gestiegen
Die gute Stimmung der Verbraucher schlägt sich auch positiv auf die Bereitschaft nieder, Geld für größere Anschaffungen auszugeben.
Vor allem die stetig besser werdende Beschäftigungslage in Deutschland sorge bei den Verbrauchern für Planungssicherheit, so die GfK-Forscher. Diese stelle ein sehr wichtiges Kriterium für größere Anschaffungen dar.
Auch die historisch niedrigen Zinsen würden dafür sorgen, dass die Verbraucher ihr Geld eher ausgeben, als es auf die hohe Kante zu legen.
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf rund 2.000 Verbraucherinterviews, die monatlich im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
Inflationsrate unter zwei Prozent
Das Statistische Bundesamt fügte den guten Nachrichten der GfK noch eine weitere hinzu: Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Mai 2012 voraussichtlich um nur 1,9 Prozent gegenüber April erhöht.
Damit würde die Inflationsrate erstmals seit Dezember 2010 wieder unter 2,0 Prozent liegen. Der Verbraucherpreisindex dürfte demnach gegenüber April 2012 voraussichtlich um 0,2 Prozent sinken.
Kraftstoffe und Heizöl günstiger
Für die niedrigere Inflationsrate sorgen vor allem die Preise für Mineralölprodukte: Erstmals in diesem Jahr sanken die Kraftstoffpreise gegenüber dem Vormonat. Heizöl wurde bereits im dritten Monat in Folge günstiger. Die endgültigen Ergebnisse für den Mai 2012 wird das Statistische Bundesamt am 13. Juni veröffentlichen.
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Single-Haushalte sind ebenso berücksichtigt wie Rentnerehepaare oder Großfamilien.
Der Verbraucherpreisindex liefert ein Gesamtbild der Teuerung in Deutschland, bei dem alle Haushaltstypen, alle Regionen von Deutschland und sämtliche dort nachgefragten Waren und Dienstleistungen einbezogen sind – Mieten, Nahrungsmittel, Bekleidung ebenso wie etwa Kraftfahrzeuge oder Dienstleistungen wie Friseur, Reinigung oder Reparaturen.