Die Ausstellung
In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand durch die ALTANA Kulturstiftung eine umfassende Auswahl von über 100 Arbeiten, die das landschaftliche Sujet im Werk von Georg Baselitz von 1958 bis in die Gegenwart umfasst. Das Landesmuseum Oldenburg widmet dem bedeutenden deutschen Künstler erstmals eine Einzelausstellung.
Georg Baselitz ist kein Landschaftsmaler im klassischen Sinn: Er malt nicht vor dem Motiv, er malt mit dem Motiv. Die Landschaft in seinen Gemälden, Aquarellen und Tuschpinselzeichnungen ist nicht Modell, sondern wird zum Bild. Der Künstler erinnert die erlebte Landschaft oder beruft sich auf Fotografien, bearbeitet Bilderfindungen immer wieder neu und schafft so ein neues (Natur-)Motiv. Seine sächsische Heimat Deutschbaselitz, zugleich Quelle seines Künstlernamens, und weitere biografische Stationen werden dabei häufig zum Teil seiner bildlichen Erinnerungslandschaft: „Die Landschaft, die ich kenne, kann Modell werden. Die, die ich lediglich sehe, nicht." Die Umkehrung seiner Bilder, die Georg Baselitz seit 1969 betreibt, betont die Idee der Bilderfindung durch seine Erinnerung, die zwar zum Bildgegenstand, aber nicht Gegenstand des Bildes werden kann. „Ein Gegenstand auf dem Kopf gemalt ist tauglich für die Malerei, weil er als Gegenstand untauglich ist."
Georg Baselitz
Georg Baselitz wird 1938 in Deutschbaselitz in Sachsen geboren. 1956 beginnt er sein Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Ostberlin, wird jedoch wegen „gesellschaftspolitischer Unreife" der Hochschule verwiesen. Er setzt sein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Westberlin fort und beendet es 1963 mit dem Abschluss als Meisterschüler.
Der Katalog zur Ausstellung, erschienen im Wienand-Verlag Köln, ist für 26 € an der Museumskasse erhältlich.