Georg Baselitz. Das Naturmotiv

3.Juni bis 2. September 2012 im Prinzenpalais

 




Die Ausstellung

In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand durch die ALTANA Kulturstiftung eine umfassende Auswahl von über 100 Arbeiten, die das landschaftliche Sujet im Werk von Georg Baselitz von 1958 bis in die Gegenwart umfasst. Das Landesmuseum Oldenburg widmet dem bedeutenden deutschen Künstler erstmals eine Einzelausstellung. 
Georg Baselitz ist kein Landschaftsmaler im klassischen Sinn: Er malt nicht vor dem Motiv, er malt mit dem Motiv. Die Landschaft in seinen Gemälden, Aquarellen und Tuschpinselzeichnungen ist nicht Modell, sondern wird zum Bild. Der Künstler erinnert die erlebte Landschaft oder beruft sich auf Fotografien, bearbeitet Bilderfindungen immer wieder neu und schafft so ein neues (Natur-)Motiv. Seine sächsische Heimat Deutschbaselitz, zugleich Quelle seines Künstlernamens, und weitere biografische Stationen werden dabei häufig zum Teil seiner bildlichen Erinnerungslandschaft: „Die Landschaft, die ich kenne, kann Modell werden. Die, die ich lediglich sehe, nicht." Die Umkehrung seiner Bilder, die Georg Baselitz seit 1969 betreibt, betont die Idee der Bilderfindung durch seine Erinnerung, die zwar zum Bildgegenstand, aber nicht Gegenstand des Bildes werden kann. „Ein Gegenstand auf dem Kopf gemalt ist tauglich für die Malerei, weil er als Gegenstand untauglich ist."



Georg Baselitz

Georg Baselitz wird 1938 in Deutschbaselitz in Sachsen geboren. 1956 beginnt er sein Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Ostberlin, wird jedoch wegen „gesellschaftspolitischer Unreife" der Hochschule verwiesen. Er setzt sein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Westberlin fort und beendet es 1963 mit dem Abschluss als Meisterschüler.

Im selben Jahr findet eine erste Einzelausstellung in der Galerie Werner & Katz in Berlin statt, die über Nacht zum Skandal wird. Von den ausgestellten Bildern werden Die große Nacht im Eimer (1962/63) und Der nackte Mann (1962) von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Mit der Umkehrung der Motive beginnt Baselitz 1969. Im darauffolgenden Jahr werden die „kopfstehenden" Motive erstmals in einer Ausstellung in Köln präsentiert. Zahlreiche Museen widmen Baselitz und seinem Werk in den folgenden Jahren große Ausstellungen und Retrospektiven, darunter das Guggenheim Museum in New York, die Royal Academy of Arts in London oder das Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris. Georg Baselitz lebt und arbeitet am Ammersee und in Imperia.

Der Katalog zur Ausstellung, erschienen im Wienand-Verlag Köln, ist für 26 € an der Museumskasse erhältlich.


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