"Hiermit erkläre ich mich zum Freund der Festen Fehmarnbeltquerung" – so Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer auf dem Sommerempfang des dänischen Botschafters am 1. Juli 2011 in Berlin.
Der Verkehrsminister weiß, wie sehr unseren nördlichen Nachbarn diese Querung der Ostsee am Herzen liegt. Und es soll im Grunde auch ein dänisches Projekt sein. Dänemark trägt den Löwenanteil der Baukosten. Aber die Sache kommt eben auf deutschem Boden an. Deutschland bezahlt daher für die Hinterland-Anbindung in Schleswig-Holstein.
Zunächst war von einer Brücke die Rede. Eindrucksvolle Modellfotos schwirrten durch die Presse. Ein gigantischer Brückenbogen sollte die Ostsee überspannen, glitzernd und grandios. Technisch bedeutete der Plan einer solchen Schrägkabelbrücke eine Herausforderung; in dieser Größenordnung gibt es weltweit kein Vergleichsprojekt. Und dann kamen erste Zweifel auf: sind die Bodenverhältnisse im Fehmarnbelt für die gigantischen Pfeilerkonstruktionen geeignet? Wird nicht die Umwelt in Mitleidenschaft gezogen? Leidet der Vogelflug? Welche Risiken entstehen für die Schifffahrt? Vor allem - wer baut uns die großen Stahlkonstruktionen?
Eher kleinlaut gestand man sich ein, dass die tragenden Elemente der Brücke aus wirtschaftlichen Gründen in China gebaut werden müssten. Betonteile für einen Tunnel dagegen könnte man hier bei uns herstellen. Die Kosten würden weitgehend die gleichen sein.
Nun also ist ein Tunnel geplant. Eine Röhre der Superlative.17,6 km lang wird sie sich unter dem Grund der Ostsee entlang ziehen, zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rödbyhavn auf der dänischen Insel Lolland. Er wird Platz bieten für Kraftfahrzeuge sowie die Bahn
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