Warnung vor Badesalz und Internet - Drogenprävention heute

 

 

Sucht ist in unsererGesellschaft in vielen Formen vorhanden. Sie entsteht durch ein Geflecht aus individuellen Vorbelastungen, bestimmten Lebensumständen, Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen, Störungen im emotionalen Gleichgewicht, dem Einfluss wichtiger Bezugspersonen und der Verfügbarkeit von Suchtstoffen. Sucht betrifft inzwischen viele Menschen.

Es gibt in Deutschland zur Zeit circa 16 Millionen Raucher, 1,3 Millionen Alkoholabhängige und 1,4 Millionen Medikamentenabhängige. Von 600.000 Cannabiskonsumenten sind circa 220.000 abhängig. Mehr als 200.000 Menschen konsumieren problematisch andere illegale Drogen, bis zu 540.000 Menschen sind glücksspielsüchtig. Es wird angenommen, dass ungefähr 560.000 Internetnutzer onlineabhängig sind.

Trends im Suchtverhalten

Der Konsum illegaler Suchtmittel ist in der Mitte der Gesellschaft "angekommen". Zudem ist ein problematischer, zum Teil exzessiver Konsum bei legalen Suchtmitteln, wie beispielsweise Alkohol oder Tabak, zu beobachten.

Neue Substanzen ("legal highs"), als Kräutermischungen oder Badesalze vertrieben, sind vermehrt auf dem Markt. Zudem konsumieren junge Menschen oft verschiedene psychoaktive Substanzen gleichzeitig. Damit setzen sie sich einem besonderen Risiko aus.

Abhängigkeit vom Internet oder Medien sind neue Süchte.

Bericht über Drogenaffinität bei Jugendlichen veröffentlicht

Seit mehr als drei Jahrzehnten untersucht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig in ihrer Drogenaffinitätsstudie Trends im Suchtmittelkonsum junger Menschen in Deutschland.

Die Studie zeigt: Der Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis ist bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren in den letzten zehn Jahren zurückgegangen. Junge Erwachsene, zwischen 18 bis 25 Jahren, konsumieren unverändert Alkohol und Cannabis. Sie rauchen lediglich weniger.

"Es ist erfreulich, dass immer weniger Kinder und Jugendliche mit Suchtstoffen in Berührung kommen. Dies ist ein Zeichen, dass die vielfältigen Präventionsmaßnahmen greifen", so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans.

Prävention beugt riskantem Konsum vor

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Maßnahmen wirken, die in erster Linie auf minderjährige Jugendliche gerichtet waren. Die langjährige und kontinuierliche Prävention zum Tabakkonsum haben nicht nur bei Jugendlichen, sondern zunehmend auch bei jungen Erwachsenen Erfolg gezeigt. Elisabeth Pott, die Direktorin der BZgA, erwartet diesen Effekt bei umfassender Prävention auch beim Alkoholkonsum. 

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie unter: www.drogenbeauftragte.de oder unter:www.bzga.de

Training für ein verantwortungsbewussten Umgang mit Drogen

Das Selbstkontrolltraining SKOLL ist ein Beispiel für ein Projekt der Suchtprävention. Es richtet sich an Jugendliche und Erwachsene mit riskantem Konsum - egal ob es um Alkohol, Zigaretten, Glücksspiel oder Internet geht. In einem Trainingsprogramm, welches zehn Mal wöchentlich in einer Gruppe stattfindet, kann jeder Teilnehmer sein eigenes Verhalten überprüfen. Die Gruppe gibt die Möglichkeit zum offenen Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung. Neue Verhaltensweisen können kennengelernt und ausprobiert werden. Der Trainer moderiert nur. Ziel der Teilnehmer ist, den Konsum oder das riskante Verhalten zu stabilisieren, zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten.

SKOLL erreicht mit seinem Gruppenangebot bislang nur schwer zugängliche Zielgruppen und ist auch für ländliche Regionen geeignet.

Mehr Informationen unter: www.skoll.de

Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik

Ein Ausstieg aus der Sucht eröffnet neue Perspektiven und Zufriedenheit. Ziel der Bundesregierung ist es, den Betroffenen Angebote zu machen um Sucht und Abhängigkeit zu überwinden.

Die Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik ist hier Kompass für die nächsten Jahre. Suchtprävention, die Verringerung des schädlichen Konsums und Abhängigkeit von Suchtmitteln sowie der Bekämpfung der Drogenkriminalität auf nationaler und internationaler Ebene stehen im Fokus.

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