Vorsicht Kröten: Der Winter geht, die Temperaturen steigen – und schon trauen sich die Amphibien wieder auf die Straßen. Auch in Oldenburg starten Kröten, Frösche und Molche in diesen Tagen zur Laichwanderung. Bei milder Witterung, gleichzeitiger hoher Luftfeuchtigkeit und Lufttemperaturen von über fünf Grad wandern die Tiere bei Einbruch der Dunkelheit von den Winterquartieren zu ihren angestammten Laichgewässern. Deshalb sollten alle Verkehrsteilnehmer in den kommenden Wochen besonders Rücksicht auf wandernde Amphibien nehmen. Gerade in den Abend- und Nachtstunden sollten die Fahrweise den zu erwartenden Amphibienwanderungen angepasst werden.
Hinweisschilder und Straßensperren
Zusätzlich zu Hinweisschildern wird die Stadt in zwei Stadtteilen mit hohem Amphibienaufkommen über Nacht Straßen sperren. Grundlage für diese Schutzmaßnahmen ist die Straßenverkehrsordnung vom 01.08.1988, die aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes auch zeitweilige Straßensperrungen für zulässig erklärt. Die Sperrungen erfolgen nur dann, wenn eine für die Wanderungen günstige Witterung, das heißt hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen ab zirka plus fünf Grad zu erwarten ist.
Diese Straßen werden dann über Nacht gesperrt:
- In Wechloy wird die Straße „Am Tegelbusch“ (angrenzend an die westliche Wohnbebauung) beziehungsweise am Drögen-Hasen-Wegnördlich des Bahnübergangs für den Durchgangsverkehr in der Zeit von 19 bis 7 Uhr gesperrt.
- Des Weiteren wird eine Teilstrecke des Freesenweges in Eversten in Nächten mit starken Wanderbewegungen ebenfalls bei Bedarf für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Hinweisschilder gibt es an folgenden verschiedenen Stellen im Stadtgebiet:
- zwischen Schellsteder Weg und Triftweg in Ohmstede
- am Helmsweg in Osternburg
- an der Edewechter Landstraße in Eversten
- in den Bereichen Schafjückenweg, Immenweg und Elritzenweg in Ofenerdiek
- in den Bereichen Rauhehorst, Brookweg und Egerstraße in Bürgerfelde
- an der Weißenmoorstraße zwischen Spittweg und Wischweg
- an der Ekernstraße
- im Bereich Lessingstraße
- am Schlagbaumweg
- an der Burmesterstraße in Osternburg
Amphibien mögen Neubaugebiete und Teiche
Die Probleme mit Amphibien und dem Straßenverkehr haben nach Beobachtungen der Unteren Naturschutzbehörde in den letzten Jahren besonders in Neubaugebieten zugenommen. Dies hängt auch damit zusammen, dass in den Privatgärten zahlreiche Gartenteiche angelegt wurden und mit aus der Natur entnommenem Laich „geimpft“ wurden. Die jungen Amphibien werden dann auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier zu Hunderten überfahren.
Das gleiche geschieht wieder im Frühjahr auf dem Weg zum Laichgewässer. Die Naturschutzbehörde weist deshalb darauf hin, dass die Entnahme von Laich aus der Natur nach dem Naturschutzgesetz verboten ist. Wenn die Gartenteiche und deren Umgebung für Amphibien geeignet sind, so werden sich diese früher oder später von alleine einfinden.