Stundenlanges Stehen an der Werkbank, einseitige Bewegungen, schweres Heben und Tragen, Schichtarbeit. Nach wie vor belasten diese Dinge Menschen, die in der industriellen Produktion oder am PC arbeiten. Muskel- und Skeletterkrankungen sind noch wie vor Hauptgrund für Arztbesuche und Krankmeldungen.
Stundenlanges Stehen an der Werkbank, einseitige Bewegungen, schweres Heben und Tragen, Schichtarbeit. Nach wie vor belasten diese Dinge Menschen, die in der industriellen Produktion oder am PC arbeiten. Muskel- und Skeletterkrankungen sind noch wie vor Hauptgrund für Arztbesuche und Krankmeldungen.
So ist es auch bei der Wieland-Werke-AG, ein Unternehmen der Metallverarbeitung. Das Unternehmen wurde vor mehr als 180 Jahren gegründet. Es stellt heute Halbfabrikate und Erzeugnisse aus Kupfer und Kupferlegierungen her.
Die Gesundheit der Beschäftigten liegt dem Unternehmen am Herzen. Mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement, genannt "Wieland in Form", will das Unternehmen Anreize für gesundheitsbewusstes Handeln und Verhalten innerhalb und außerhalb der Arbeitszeit schaffen.
Zehn Minuten vorbeugendes Training wöchentlich
Eines der Projekte ist das Werkbank-Programm. "Werkbank" umfasst ein individuelles Wirbelsäulentraining mit ausgebildeten Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern an modernen Geräten. Dafür müssen die Beschäftigten während ihrer Arbeitszeit nur zehn Minuten in der Woche einplanen. Das Training wird ergänzt durch eine kurze Aufwärmphase und eine Entspannungsphase auf einer "Power-Plate", einer vibrierenden Platte.
Zusätzlich steht mit dem "Physiomat" ein Trainingsgerät für Übungen zur Verfügung, um Schnelligkeit, Koordination, Gleichgewicht und Beweglichkeit zu steigern. Jedes Training erfolgt IT-gestützt. Die Teilnehmer erhalten regelmäßig eine Auswertung ihrer Trainingsergebnisse und -fortschritte.
Beschäftigte mit Vorerkrankungen erhalten vor dem Trainingsbeginn eine spezielle Untersuchung durch einen ausgebildeten Physiotherapeuten. Er kann einen individuellen Trainingsplan erstellen. Bei Bedarf therapiert er gleich in der "Physiotherapie vor Ort". Damit stellt das Unternehmen im Übrigen sicher, dass das angebotene Training keinen überfordert.
Unternehmen und Krankenkasse arbeiten zusammen
Das Unternehmen übernimmt die Bezahlung der Trainerhonorare, die Leasinggebühren der Geräte und stellt die Trainingsräume zur Verfügung. Außerdem bezahlt es die Trainingszeit. Das bedeutet für die Mitarbeiter: Trainingszeit ist gleich Arbeitszeit. Die Wieland Betriebskrankenkasse unterstützt das Werkbank-Programm. Sie analysierte in ihrem betrieblichen Gesundheitsbericht die Daten der Arbeitsunfähigkeit. Dabei stellte sie fest, dass vor allem beim Muskel- und Skelettsystem etwas getan werden muss. Hier musste die Eigenverantwortung der Beschäftigten gestärkt werden, was letztlich auch den Startschuss für das Werkbankprojekt gab.
Die Wieland Betriebskrankenkasse hat die erfolgreiche Pilotphase des Projektes finanziert. Nun läuft das Projekt unbefristet. Inzwischen beteiligen sich bereits fast 40 Prozent aller Beschäftigten am Werkbank-Programm.