Porträts und Landschaften in intensiven Farben

 

 

Unter dem Titel „Schön ist anders!“ zeigt das Stadtmuseum Oldenburg in Kooperation mit dem Kulturspeicher vom 18. November 2011 bis 15. Januar 2012 Malerei von Gero Künzel. 

Die Ölbilder von Gero Künzel faszinieren durch einen leidenschaftlichen Malduktus, bei dem er die Farben dick mit einem Spachtel aufträgt und sie dann auf den Malgrund presst. Durch die üppigen, intensiven Farben und Schlieren, die expressiv hervortreten, schafft der Künstler mit seinen Porträts und Landschaften geradezu sinnliche Farbskulpturen. Diese bieten dem Betrachter keine bloßen Draufsichten auf die Welt, sondern ermöglichen ihm Einsichten in unbewusste Schichten.

Erst beim näheren Hinsehen eröffnen sich plastische Gesichter und landschaftliche Gefilde, die einen lebhaften Eindruck erwecken. Obgleich alle Details der Physiognomie im Dunkeln zu verschwinden, sich zu verformen und aufzulösen scheinen, besitzen die Porträts ein verblüffendes Spektrum an Ausdrucksqualitäten: von trotzig-aggressiv bis melancholisch-depressiv verdichtet sich Farbe zum Abbild von menschlichen Naturells. 
Auch bei den Landschaften ist die Erkundung der Farbe der Einstieg ins Bild: Bei oft nur angedeuteter Architektur wandert der Blick durch menschenleere Räume und zerstörte Perspektiven, die einen fließendem Übergang von Wachstum und Verfall offenbaren.

Über Gero Künzel
Der Erfurter Künstler Gero Künzel (geboren 1962) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und beendete sein Studium 1989 als letzter Meisterschüler von Bernhard Heisig.

 
 

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