Räuchermischungen, Badesalze und Cannabis-Ersatzprodukte sind die in Deutschland am stärksten verbreiteten neuen synthetischen Drogen. Sie fallen allerdings noch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Gefährlich sind sie aber genauso wie strafbewehrte Substanzen.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, sieht die Gefahr von unkalkulierbaren Schädigungen derjenigen, die synthetische Drogen konsumieren. "Wir müssen uns deshalb sowohl in unseren Präventionsbemühungen als auch bei der strafrechtlichen Bekämpfung dieser Stoffe auf die neuen Herausforderungen einstellen", so Dyckmans.
Achtung vor gezielter Irreführung
Händler stellen die neuen Substanzen als angebliche legale Alternative dar. Die Drogenbeauftragte will daher das Betäubungsmittelrecht an den sich schnell verändernden Markt synthetischer Drogen anpassen.
Eine schnell wachsende Zahl, die inzwischen etwa 400.000 Erwachsene zählt, hat schon einmal solche neuen synthetischen Substanzen probiert. Dies ergab eine Untersuchung des Instituts für Therapieforschung im Auftrag der Bundesregierung.
Und laut einer ebenso beauftragten, wiewohl nicht repräsentativen Online-Befragung des Centre for Drug Research sind 89 Prozent der Konsumenten solcher neuen synthetischen Drogen männlich. Das Durchschnittsalter beträgt demnach 24 Jahre. Fast alle haben Erfahrungen mit Cannabis, 80 Prozent auch mit anderen illegalen Drogen. Demnach sprechen die neuen Substanzen keine neue Konsumentengruppe an. Aufklärung und Prävention ist in dem Fall noch gezielter auf die bekannte Zielgruppe auszurichten.