Mobilität aus der Steckdose

 

 

 

"Einmal aufladen bitte!" heißt es, wenn Elektroautos an der Stromtankstelle tanken. Rund 1.500 solcher Fahrzeuge sind bereits in Deutschland unterwegs. Bis 2020 sollen mindestens eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren, bis 2030 sogar sechs Millionen. So sieht es das Mitte Mai beschlossene Regierungsprogramm Elektromobilität vor. Elektroautos sind leise und stoßen kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) aus. Außerdem: Die fossilen Brennstoffe unserer Erde sind endlich. Deshalb müssen Alternativen für Antriebsmittel aus fossilen Rohstoffen wie Benzin oder Diesel gefunden werden.
 

 

 

 

Vorfahrt für Elektroautos

 
Mit knapp zwei Milliarden Euro fördert die Bundesregierung die Forschung für die Elektormobilität. Dazu hat die Bundesregierung gemeinsam mit der Automobilindustrie die "Nationale Plattform Elektromobilität" gegründet. Sie beschäftigt sich mit Ausbildungs- und Arbeitsplätzen oder dem Netz von Stromtankstellen.
 
Modellversuche des Bundesverkehrsministeriums laufen in acht Städten und Regionen. Berlinerinnen und Berliner können an großen Bahnhöfen bereits Autos mit Elektroantrieb mieten und Probe fahren. In Stuttgart sind Hybridbusse unterwegs, die neben einem Diesel- auch einen Elektromotor haben. Deutschlandweit unterstützt die Bundesregierung über 200 Projekte mit 130 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II. Dabei arbeiten Politik, Industrie, Wissenschaft und Kommunen Hand in Hand.
 

Leitanbieter und Leitmarkt Deutschland

 
Deutschland soll zum Leitanbieter und Leitmarkt bei der Elektromobilität werden. Die Bundesregierung verdoppelt dafür die Mittel für Forschung und Entwicklung. Die Wirtschaft will in den nächsten drei bis vier Jahren 17 Milliarden Euro investieren.
 
Angesichts des globalen Wettbewerbs sei es nicht einfach, dass Deutschland internationale Spitze werde, so Bundeskanzlerin Merkel. Es gehe aber nicht nur um attraktive Produkte und Exporte, sondern auch um 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 in Deutschland.
 
 
 
 

Anreize für Käufer von Elektroautos

 
Markt und Wettbewerb sind die besten Treiber für Innovationen. Die Hauptverantwortung liegt daher bei Wirtschaft und den Unternehmen. Deshalb plant die Bundesregierung auch keine "Kaufprämie für E-Autos", sondern setzt auf andere Kaufanreize.
 
Das Regierungsprogramm Elektromobilität im Überblick:
 
  • Kfz-Steuerbefreiung für zehn Jahre für Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß unter 50 Gramm pro Kilometer bei Anschaffung bis zum 31. Dezember 2015,
  • Wechselkennzeichen: Fahrer von Elektrozweitfahrzeugen brauchen nur ein Nummernschild und sparen eine Versicherungsprämie,
  • Sonderparkflächen sowie Lockerungen von Zufahrtsverboten,
  • Mitbenutzungsmöglichkeit von Busspuren.

Die Bundesregierung geht mit gutem Beispiel voran: Sie stellt ihren Fuhrpark schrittweise auf Elektrofahrzeuge um. Ab 2013 werden zehn Prozent der Neufahrzeuge weniger als 50 Gramm pro Kilometer CO2 verbrauchen.
 

Schwerpunkt Batterieforschung

 
"Über den Markterfolg der Elektromobilität entscheidet nicht das üppigste Subventionspaket, sondern die größte technologische Kompetenz", erklärte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 16. Mai. "Einen besonderen Schwerpunkt werden wir auf die Batterieforschung legen."
 
Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer lehnt teure Kaufprämien ab: "In einen teuren Subventionswettlauf zu treten, können wir uns nicht leisten. Wir brauchen marktfähige, alltagstaugliche Produkte, die sich in der Praxis bewähren und die Bürger überzeugen."
 

Beitrag zur Energiewende

 
Bundesumweltminister Norbert Röttgen begrüßte das klare Bekenntnis der deutschen Industrie, für die Elektrofahrzeuge ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien einzusetzen. "Die Elektromobilität ist damit ein zusätzlicher Anreiz zum Ausbau der erneuerbaren Energien und ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Ohne Elektromobilität kann der Verkehrssektor den notwendigen Beitrag zum Klimaschutz nicht erbringen."

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