Sprachförderung in Brennpunkt-Kitas

 

 

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache. Die Bundesregierung will deshalb kleine Kinder mit sprachlichem Förderbedarf besser unterstützen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder startete dazu die "Offensive Frühe Chancen".
 

 

Von 2011 bis 2014 stellt der Bund rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um bis zu 4.000 Einrichtungen – vor allem in sozialen Brennpunkten – zu "Schwerpunktkitas Sprache & Integration" auszubauen. Jede teilnehmende Kita erhalte pro Jahr 25.000 Euro, um eine zusätzliche Halbtagskraft für die Sprachförderung anstellen zu können, erläuterte Schröder.
 

Frühe Förderung ist besonders effektiv

 
"Entscheidend ist, dass wir mit der Förderung so früh wie möglich anfangen", sagte Familienministerin Schröder. "Unsere Initiative richtet sich deshalb vor allem an Kinder unter drei Jahren, die Hilfe bei ihrer sprachlichen Entwicklung brauchen. So stellen wir sicher, dass die Kinder in einem Alter unterstützt werden, wo Förderung besonders effektiv ist." 
 
Der Anteil der Kinder mit Förderbedarf variiert je nach Bundesland von knapp 13 bis hin zu 56 Prozent (2009). Es ist jedoch derzeit vom Wohnort des Kindes abhängig, wie intensiv die Sprachförderung bereits erfolgt. Der Umfang liegt zwischen 35 und 270 Stunden höchstens pro Kind.  
 
Sie betonte zudem, dass die Sprachförderung nicht nur für Kinder mit Migrationshintergrund wichtig sei, sondern auch für Kinder aus sozial schwachen Familien. Sie verwies auf eine Untersuchung in Hessen aus dem Jahr 2005, der zufolge 22 Prozent der deutschen Kinder nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügten.
 

Zusammenarbeit von Bund und Ländern

 
Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer begrüßte die Initiative als "wunderbares und wichtiges Signal. Wenn Bundes- und Landespolitik, Eltern und Kitas frühzeitig an einem Strang ziehen, können wir das Ziel, allen Kindern eine faire Chance zu garantieren, erreichen!"
 

Bewerbungen bis zum 15. Dezember 2010

 
Zur Vergabe der Förderung schließt das Familienministerium Kooperationsvereinbarungen mit den Bundesländern. Die Länder können so gemeinsam mit dem Bund die Fördermittel dorthin lenken, wo der Bedarf am größten ist. Kindertageseinrichtungen können sich bis zum 15. Dezember 2010 bewerben. Weitere Informationen gibt es unter www.fruehe-chancen.de.

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