Leitfaden für eine lebendige Bürgergesellschaft

 

 

Der Grundstein für eine Nationale Engagementstrategie ist gelegt. Die Bundesregierung hat am 6. Oktober 2010 eine gemeinsame, abgestimmte Förderung bürgerschaftlichen Engagements durch alle Bundesministerien auf den Weg gebracht. Damit wird der wachsenden Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland Rechnung getragen.
 
Schon heute engagieren sich 36 Prozent der deutschen Bevölkerung über 14 Jahre freiwillig - etwa 23 Millionen Menschen. Allein 2,3 Millionen also 10 Prozent sind im Bereich "Sport und Bewegung" tätig und jeweils 1,6 Millionen in "Kindergarten und Schule" sowie in "Kirche und Religion".
 
Ein wesentliches Anliegen der Bundesregierung ist nun die Verbesserung der Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Organisationen der Bürgergesellschaft für mehr Engagement und Innovation.
 

Tragende Säule des Gemeinwesens

 
Die Nationale Engagementstrategie ist ein Leitfaden für eine lebendige Bürgergesellschaft. Sie verfolgt vier strategische Ziele:
 
  • Bessere Abstimmung engagementpolitischer Vorhaben von Bundesregierung, Ländern und Kommunen.
  • Einbindung von Stiftungen und des bürgerschaftlichen Engagements von Wirtschaftsunternehmen.
  • Größere Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen freiwillig Engagierter.
  • Bessere Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement.

Durch eine moderne Politik soll dieses Sich-Einbringen gefördert und auch bislang engagementfernen Menschen Möglichkeiten geboten werden, an der Gesellschaft teilzuhaben. Dafür macht die Bundesregierung Angebote zur weiteren Vernetzung und zum Informationsaustausch.
 
"Der freiwillige Einsatz der Bürgerinnen und Bürger ist eine tragende Säule unseres freiheitlichen und demokratischen Gemeinwesens und wird in Zukunft immer wichtiger werden", so die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. Künftig wird der unverzichtbare Beitrag des bürgerschaftlichen Engagements zum Funktionieren unserer Gesellschaft besser sichtbar gemacht. Die Bundesregierung setzt sich für eine bessere Kultur der Anerkennung und der Wertschätzung ein. Unter der Federführung der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden die engagementpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung koordiniert.
 
Nationales Forum für Engagement und Partizipation

Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) hat das "Nationale Forum für Engagement und Partizipation" im Frühjahr 2009 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingerichtet. Im Forum kommen unabhängige Expertinnen und Experten aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und aus Politik sowie Verwaltung in thematischen Dialogforen zusammen. Sie begleiten die Bundesregierung bei der Ausgestaltung der nationalen Engagementstrategie.


Nationale Strategie zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen ("Aktionsplan CSR" - Corporate Social Responsibility)

 
Mit dem "Aktionsplan CSR" will die Bundesregierung gesellschaftliche Verantwortung in Unternehmen und öffentlicher Verwaltung besser verankern. Verstärkt sollen hierfür kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gewonnen werden.
 
"In der vernetzten Welt des 21. Jahrhunderts achten Kunden und Investoren immer stärker auch auf soziale und ökologische Belange," sagte die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen. "Ich will, dass gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ein echter Standortfaktor für Deutschland wird. CSR können wir bundesweit noch deutlich stärker verankern, wenn Verbraucher und Investoren vergleichbare und zuverlässige Informationen darüber erhalten, welche Firmen tatsächlich nachhaltig wirtschaften", so die Ministerin.
 
Daher hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, eine solche Übersicht für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Vorgesehen ist etwa ein breit angelegtes Internetportal, wo sich Verbraucher über ökologisches und soziales Engagement von Unternehmen oder Lieferketten von Produkten informieren können. Broschüren können Auskunft geben, wie zum Beispiel Nahrungsmittel umweltgerecht in die Regale kommen oder wie Firmen Arbeitsplätze alternsgerecht gestalten.

• Corporate Social Responsibility (CSR) steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln im eigentlichen Kerngeschäft. Für viele Unternehmen ist eine global ausgerichtete, verantwortungsbewusste Umwelt- und Sozialpolitik über die gesetzlichen und tariflichen Anforderungen hinaus bereits heute eine Selbstverständlichkeit.

• Der "Aktionsplan CSR" stützt sich auf die Empfehlungen des Nationalen CSR-Forums, dem 44 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft angehören, berät das Bundesministerium für Arbeit und Soziales seit Anfang 2009 bei der Entwicklung einer Nationalen CSR-Strategie.
 

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