Sparen ist unsere größte Energiequelle

 Energieeffizienz ist der Schwerpunkt des Energiekonzepts der Bundesregierung: optimaler Nutzen bei möglichst geringem Energieeinsatz. Jeder unnötigen Verbrauch ist zu vermeiden.
 
 
 

 Neue Technik und neue Wärmedämmung lassen den Energieverbrauch in Deutschland deutlich sinken. Jeder einzelne kann dazu beitragen, Energie zu sparen. 

 
Beispiele

Haushaltsgeräte zum Beispiel bergen erhebliche Sparmöglichkeiten. Bis zu 45 Prozent des privaten Stromverbrauchs gehen auf ihr Konto. Wer etwa beim Kühlen und Gefrieren auf neue, hocheffiziente Technik setzt, kann im Vergleich zu Geräten von 1998 bis zu 70 Prozent Stromkosten sparen. Das schont auch den eigenen Geldbeutel.

Oder im Bereich Heizung und Warmwasser: Ein Mieter in Deutschland zahlt monatlich im Schnitt über einen Euro pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser. Wer sich energiebewusst verhält, kann seine Heizkosten deutlich senken. Mit jedem Grad Celsius weniger sinkt der Energieverbrauch um rund sechs Prozent.

Vor allem aber helfen wärmedämmende Baumaterialien und eine effizienteHeizungstechnik, Energie zu sparen.
 
Die Bundesregierung verbessert Information und Beratung und schafft neue finanzielle Anreize. So zeigt sie privaten Haushalten und Betrieben ungenutzte Einsparmöglichkeiten auf.
 

Effizienz: mehr Klarheit für Bürger

 
Fahrzeuge: Der Energieverbrauch von Kraftfahrzeugen soll künftig national und europäisch klar gekennzeichnet sein.
 
Gebäude: Der Gebäude-Energieausweis gibt Einblick in die Energieeffizienz des Miet- oder Kaufobjekts. Hauseigentümer erhalten Ratschläge zur energetischen Modernisierung ihres Gebäudes. Das sind Modernisierungsmaßnahmen, die den Energieverbrauch verringern.
 
Haushaltsgeräte: Kennzeichen zeigen Käufern den Energieverbrauch und das Einsparpotential verschiedener Geräte. Die Initiative Energieeffizienz informiert über die Geräte, die zu den Energiesparern zählen und in Deutschland verfügbar sind.
 
Effizienz: ein Fonds zur Unterstützung
 
Die Bundesregierung richtet einen Energieeffizienz-Fonds von 500 Millionen Euro jährlich ein. Sie will damit Deutschland auf den Weg zu einer der energieeffizientesten Volkswirtschaften der Welt bringen. Daraus wird sie wichtige Vorhaben finanzieren, für Verbraucher, Mittelstand und Industrie sowie Kommunen.
 
Für Verbraucher:

energetische Gebäudesanierung,
verständliche und praktische Verbraucherinformationen,
Energie- und Stromsparchecks für private Haushalte,
aussagekräftige Energieausweise (auf Bedarfs- und Verbrauchsbasis) für Gebäude,

Für Mittelstand und Industrie:

Unterstützung der Einführung hocheffizienter Technologien,
Förderung der Optimierung energieintensiver Prozesse,

Für Kommunen:

Sparmaßnahmen beispielsweise bei der Straßenbeleuchtung, dem Energieeinsatz in Krankenhäusern und Wasserwerken,
Unterstützung bei der Entwicklung von Modellprojekten. 
 
 

Effizienz: klimaneutrale Gebäude als Standard

 
Bis 2050 soll es in Deutschland einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand geben. Das heißt: Der Energiebedarf eines Gebäudes wird deutlich niedriger sein als heute. Zu erreichen ist das in erster Linie durch die Sanierung der Gebäudehülle, also von Wänden, Dach, Keller, Fenstern und durch die Erneuerung der Anlagentechnik. Aber auch durch die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solaranlagen, Wärmepumpen oder Biomasse (Biogas).
 
Alle 18 Millionen Wohngebäude und 1,5 Millionen sonstige Häuser, sogenannte Nichtwohngebäude wie Bürogebäude, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude, sollen künftig viele klimaschädliche Treibhausgase vermeiden. Um das zu erreichen, müssen jährlich etwa doppelt so viele Häuser energetisch saniert werden wie bisher.
 

Situation heute

 
Die energetische Sanierung des Gebäudebestands ist ein zentraler Schlüssel zur Modernisierung der Energieversorgung und zum Erreichen der Klimaschutzziele:
 
  • Auf den Gebäudebereich entfallen rund 40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs und etwa 20 Prozent des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes. Private Haushalte verbrauchen rund 85 Prozent ihres Energiebedarfs allein für Heizung und Warmwasser.
  • Drei Viertel des Altbaubestandes sind älter als 30 Jahre. Diese Gebäude sind oft nicht oder nur wenig energieeffizient. Die überwiegende Mehrheit der Heizungssysteme entspricht nicht dem heutigen Stand der Technik.
 

Modernisierung des Altbaubestands

 
Besonders wichtig ist die Sanierung des Altbaubestands. Durch undichte Fenster und Dächer sowie ungedämmte Wände geht viel Wärme verloren.
 
In den nächsten zehn Jahren will die Bundesregierung den Wärmebedarf um 20 Prozent reduzieren. Der langfristige, am Wirtschaftlichkeitsgebot ausgerichtete Sanierungsfahrplan führt bis 2050 stufenweise zu deutlich mehr "Klimaneutralität".
 
Bis 2050 strebt die Bundesregierung an, den Primärenergiebedarf in der Größenordnung von 80 Prozent zu senken. Dabei soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung deutlich steigen.
 
Die Vielfalt im Gebäudebestand spiegelt die Vielfalt der deutschen Geschichte und Baukultur wieder. Deshalb lassen sich bei der Energieeffizienz nicht alle Gebäude gleich behandeln. Sanierungsmaßnahmen sollen weder Hausbesitzer noch Mieter finanziell überfordern. Für die Modernisierung des Altbaubestands gilt daher, dass jede Maßnahme zumutbar, wirtschaftlich und sozial ausgewogen sein muss. Der Sanierungsfahrplan begründet für den Einzelnen keine Sanierungspflichten.
 

Finanzielle Anreize verbessern

 
In Zukunft kommt es darauf an, den erforderlichen Sanierungsbedarf am Gebot der Wirtschaftlichkeit zu orientieren. Er ist so zu bestimmen, dass Eigentümer langfristig planen können, gleichzeitig finanziell unterstützt und Mieter nicht zu sehr belastet werden. Das Energiekonzept stellt wirtschaftliche Anreize in den Mittelpunkt, nicht die Bevormundung der Bürger:
 
  • Finanzielle Anreize sollen die Eigentümer zu energetischen Maßnahmen bewegen.
  • Die Bundesregierung prüft, wie das Mietrecht geändert werden kann, damit es künftig mehr Anreize für Eigentümer bietet, ihre Häuser energetisch zu sanieren.
  • Wenn der Eigentümer die Zielwerte vorzeitig erreicht oder übertrifft, erhält er dafür eine staatliche Unterstützung.
  • Auch die Mieter profitieren von einer neuen Wärmedämmung oder neuer Heiztechnik: durch eine deutliche Senkung der Energiekosten.
Finanzielle Förderung

Das bisherige CO2-Gebäudesanierungsprogramm wird fortgeführt und finanziell besser ausgestattet. 

Die Bundesregierung wird neue steuerliche Anreize für die Gebäudesanierung schaffen.

Damit mehr erneuerbare Energie im Gebäudebestand zum Einsatz kommt, stellt die Bundesregierung weitere Mittel von 200 Millionen Euro proJahr zur Verfügung.

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