Frauen Union fordert die Landesregierung auf, die Kommunen und Schulen beim Ganztagsausbau finanziell besser zu unterstützen und eine Qualitätsverbesserung der Lehrpläne vorzunehmen

Foto v.l.: Corinna Martens; Phillipp Linnemann, Lukas Reinken MdL
Foto v.l.: Corinna Martens; Phillipp Linnemann, Lukas Reinken MdL
Nachdem die Hilferufe aus den Grundschulen und Kommunen nicht zu überhören sind, hatte die Frauen Union einen Austausch mit dem Thema "Aktuelle Herausforderungen für Grundschulen – Thema Ganztagsschule“ in der AWO-Rastede organisiert.

Podiumsgäste waren der CDU-Landtagsabgeordnete und Mitglied im Kultusausschuss, Lukas Reinken, und der Leiter der Grundschule Am Wiesengrund in Bad Zwischenahn, Phillipp Linnemann. Die Schule Am Wiesengrund ist Teilnehmer des neuen Startchancen-Programms, das wenigen niedersächsischen Schulen weiterreichende Spielräume zur Umsetzung von Verbesserungsideen bietet. In der Diskussion mit den Teilnehmern, die sich aus Schulleiterinnen, Elternvertreterinnen und Kommunalpolitikern zusammensetzte wurde klar, dass die größten Probleme für die Grundschulen zur Zeit die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten sind, um Pädagogische Mitarbeiter einzustellen, die unklaren Vorgaben zum Ganztagsausbau und die Ausgestaltung der Lehrpläne, die dringend nach einer Qualitätskontrolle überarbeitet werden sollten. Auch der Mangel an Lehrkräften, die Bürokratieaufgaben der Schulleiter und die Vorgabe, dass Pädagogische Mitarbeiter nicht eingestellt werden können, wenn sie ein Mal beim Land angestellt waren oder noch sind, erschweren die Arbeit der Grundschulen. Schulbegleiter und Klassenassistenzen werden ebenso dringend benötigt. Durch Inklusion, Zuwanderung (und damit einhergehende Sprach- und Sozialschwierigkeiten) und abnehmende Erziehungsleistungen in den Elternhäusern spitzt sich die Situation in den Schulen weiter zu. Für die Kommunen ist die Frage nach der Finanzierung des Ausbaus zu Ganztagsschulen weiterhin völlig offen. Die vom Land bereitgestellten Mittel reichen bei Weitem nicht aus, um den neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht werden zu können. "Eine Kommune kann nicht einfach irgendwoher Einnahmen generieren. Uns sind auf der Einnahmen-Seite die Hände gebunden, wohingegen die per Gesetz durchgereichten Aufgaben ständig zunehmen" zieht Alexander von Essen, Fraktionsvorsitzender der CDU Rastede, für die Gemeindevertreter sein Fazit. "Es ist erschreckend, wie wenig Realitätsbezug und Kenntnis von der dramatischen Situation in den Schulen und Kommunen offensichtlich bei der Kultusministerin vorhanden ist. Ansonsten würde sie hier endlich handeln und für klare Vorgaben im Ganztagsausbau und in der Finanzierung der Umsetzung sorgen." sagt Corinna Martens, Vorsitzende der Frauen Union Ammerland. Die Frauen Union hat die Erkenntnisse aus der Runde zum Anlass genommen, die Forderung nach einer konsequenten Überarbeitung aller Kerncurricular und die Förderung der Unterstützung durch Pädagogische Mitarbeiter und Klassenassistenzen in den politischen Prozess zu bringen und in Anträgen auf den kommenden Landestagen der Frauen Union und der CDU einzureichen.

 

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