Offene Landesvorstandssitzung der Frauen Union Landesverband Oldenburg


Am 9. Februar 2016 fand im Gemeindehaus der Syrisch-Orthodoxen Kirche St. Johannes in Delmenhorst eine offene Landesvorstandssitzung der Frauen Union Landesverband Oldenburg statt.
Nach der Begrüßung der ca. 70 Anwesenden gab die Landesvorsitzende Marlies Hukelmann eine kurze Einführung über das Jahresthema des FU-Landesvorstandes "Zusammenleben in/mit verschiedenen Kulturen und Religionen". Sie sprach über die Charta der Vereinten Nationen, dieser Gründungsvertrag wurde 1945 unterzeichnet und las den Art. 1 (den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren) vor. Der UN gehören 193 Staaten an.

Frau Hülya Gabriel, Schweiz, Gründerin der Suryoye-Frauen Union Bethnahrin, erklärte die Bedeutung der Bethnahrin Frauen Union.
Bethnahrin heißt auf Aramäisch Mesopotamien. Das ist die Frauen Union Mesopotamiens.
Mesopotamien liegt zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, beginnend im Südosten der Türkei, über Syrien bis in den Irak hinein. Schon 11000 v. Chr. gab es Spuren der Besiedlung Mesopotamiens. Die Sprache ist Aramäisch, die erste niedergeschriebene Sprache, die Sprache Jesu.
Die Sumerer, die im südlichen Mesopotamien lebten, waren Gründer der ersten Stadtstaaten, Hochkulturen, Erfinder der Schrift (Keilschrift auf Tontafeln), des Rades und des Bieres.
In Babylon herrschte der König Hammurapi, der die ersten Gesetze durchsetzte.
Auf die Chadäer geht die Erfindung der Zeiteinheiten, Stunden, Minuten, Sekunden und der Jahre, Monate zurück.

Die Suryoye waren das erste Volk, das das Christentum angenommen hat. Die ersten Kirchen wurden in Mesopotamien errichtet.

Im Irak lebten vor 2001 noch 1,5 Mio. Suryoye, heute sind es noch 300.000; in Syrien lebten 2011 2,5 Mio. Suryoye, heute ?; im Libanon leben 2 Mio. und im Iran 20.000 Suryoye. In Deutschland leben zurzeit 150.000 Suryoye.

Das Symbol der Bethnahrin Frauen Union ist eine Fahne. Der Stern stellt die Göttin der Fruchtbarkeit dar, die Gerste symbolisiert arbeitende Frauen und die Farbe rot ist die Farbe des Kampfes.

Die Bethnarin Frauen Union wurde 2002 als Union Freie Frauen Bethnahrin gegründet. 2006 wurde der Name in Bethnahrin Frauen Union (BFU) umgeändert. Die BFUist in Deutschland in 8 Bundesländern vertreten. Für die BFU ist es sehr wichtig, dass Frauen eine Ausbildung erhalten und auch an der Uni studieren können.
Dei Frage, warum es so lange gedauert hat, bis sich die BFU gegründet hat, beantwortet Frau Gabriel damit, dass es einer neuen Generation bedurfte, eine zweite und dritte Generation, die sich nicht unterdrücken ließen. Die Männer der Frauen reagieren positiv auf diese Entwicklung. In ihrem christlichen Glauben ist die Frau dem Mann gleichgestellt.

Die Suryoye, die in der Türkeit leben, wurden als christliche Türken bezeichnet, offiziell gibt es Suryoye nicht in der Türkei.
In Syrien durften die Suryoye ihre Religion ausleben. Im Irak ist das Christentum keine Staatsreligion, wurde nur geduldet.

Die Gemeinden zahlen einmal im Jahr Kirchensteuer an die Syrisch-Orthodoxe Kirche. Das Gemeindehaus in Delmenhorst wurde durch Spenden finanziert.
Aktive und passive Mitglieder zahlen Mitgliedsbeiträge an die Bethnahrin Frauen Union, ansonsten finanzieren sie sich u. a. durch Spenden.

Die BFU in Deutschland hat zurzeit 700 aktiven Mitglieder. In Delmenhorst sind es 27 aktive Mitglieder, diese Gruppe trifft sich einmal im Monat. Auchin Gütersloh, Paderborn und anderen deutschen Städten gibt es diese Gruppen. Einmal im Jahr findet ein Kongress der Mitglieder aus ganz Europa, Syrien, Irak statt.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben