Weltdrogenbericht 2014

UN warnen vor Ausbreitung synthetischer Drogen

 


Mehr Drogenlabore, mehr Crystal Meth: Zunehmend sind Amphetamine im Umlauf. Ein Bericht der Vereinten Nationen zeigt auch: Insgesamt blieb der Drogenkonsum stabil.


 
 
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Google Die Vereinten Nationen warnen vor der zunehmenden Ausbreitung synthetischer Drogen. Die Herstellung von Amphetaminen, zu denen auch das Rauschmittel Crystal Meth gehört, hat weltweit zugenommen. Das geht aus demWeltdrogenbericht 2014 hervor (UNODC, 2014).  

Der allgemeine Drogenkonsum sei zwar stabil geblieben, die sichergestellte Menge an Amphetaminen und die Zahl entsprechender Drogenlabore vor allem in Nordamerika sei jedoch deutlich angestiegen, teilte das UN-Büro für Drogen und Verbrechen (UNODC) mit. Von den weltweit sichergestellten 144 Tonnen sei die Hälfte in Nordamerika sichergestellt worden, ein Viertel in Ost- und Südostasien. 

Geschätzte 34,4 Millionen Menschen konsumierten im Jahr 2012 Amphetamine. Damit waren diese hinter Cannabis die am zweithäufigsten konsumierte Rauschmittelart.

Eine weitere Herausforderung seien neue psychoaktive Substanzen, sogenannte Designerdrogen, deren Zahl kontinuierlich ansteige. Mitte 2012 gab es noch 251 dieser psychoaktiven Drogen, im Dezember 2013 waren es bereits 348. Die Produzenten dieser Rauschmittel, die oftmals als Alltagsprodukte wie Badesalz oder Düngemittel über das Internet vermarktet werden, arbeiteten oft in einer rechtlichen Grauzone. International kontrolliert und verboten sind 234 Drogen.

Ein weiterer Rückschritt im Kampf gegen Drogen stelle der Opiumanbau in Afghanistan dar: Das Land mit der weltweit größten Anbaufläche habe diese noch einmal um 36 Prozent vergrößert von 154.000 Hektar im Jahr 2012 auf 209.000 Hektar im Folgejahr. Weltweit habe damit auch die Herstellung von Heroin wieder die Höchstwerte der Jahre 2008 und 2011 erreicht.

Kokain- und Cannabis-Konsum rückläufig

Die weltweite Produktion von Kokain war hingegen in den Jahren von 2007 bis 2012 rückläufig. In Nordamerika nahm der Konsum seit 2006 beständig ab, ist aber immer noch weit verbreitet. In Südamerika, Afrika und Teilen Asiens hat er hingegen laut UN zugenommen. Die gesamte Kokainproduktion konzentriere sich dabei praktisch auf drei südamerikanische Länder: Bolivien, Peru und Kolumbien, schreibt die UN. 17,2 Millionen Menschen konsumierten demnach 2012 Kokain.

Auch der Konsum von Cannabis sei weltweit zurückgegangen, heißt es in dem Bericht: 2012 konsumierten rund 178 Millionen Menschen Cannabis. Gestiegen sei der Konsum allerdings in den Ländern, in denen Cannabis zu medizinischen Zwecken verabreicht wird – so etwa in einigen US-Bundesstaaten sowie in Uruguay.

Ecstasy-Konsum am stärkten gesunken

Am stärksten ging der Gebrauch von Ecstasy zurück. Die Zahl der Konsumenten lag 2012 bei 18,8 Millionen und damit drei Prozent niedriger als im Vorjahr. 

Insgesamt konsumierten im Jahr 2012 weltweit 243 Millionen Menschen mindestens einmal illegale Drogen – das entspricht fünf Prozent der Menschen weltweit im Alter von 15 bis 64 Jahren. Die Zahl der Drogentoten ging sogar deutlich zurück. 2012 starben rund 183.000 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Im Vorjahr waren es 211.000.

  • DROGEN: WIE SAGE ICH ES MEINEN KINDERN?

Der Pharmakologe und Drogenexperte David Nutt empfiehlt zehn Dinge, die Eltern im Gespräch mit ihren Kindern über Drogen ehrlich erörtern sollten – und zwar so früh wie möglich. Er sagt: "Alle Drogen sind schädlich, aber nicht alle sind gleich schädlich."

  1. Alkohol und Tabak sind Drogen, und es gibt keinen sicheren Konsum von beiden.
  2. Alle Drogen haben angenehme Effekte. Deshalb unterschätzt man oft auch die Risiken.
  3. Fang niemals an, Drogen zu spritzen, denn das ist die gefährlichste Art des Drogenkonsums überhaupt.
  4. Halte Dich auch von Lösungsmitteln fern. Inhalieren tötet jede Woche einen Menschen.
  5. Trink niemals Alkohol, wenn Du andere Drogen konsumierst. Dabei können neue Substanzen im Körper entstehen, die noch viel schädlicher sind.
  6. Selbst wenn wir selbst nicht einverstanden mit der Kriminalisierung von Drogen sind: Ein Eintrag imStrafregister kann Dein Leben ruinieren.
  7. Finde zuverlässige Quellen für Informationen. Wer Drogen verteufelt, lügt – genauso wie jeder lügt, der Drogen verharmlost.
  8. Wann immer Du Drogen nimmst, sei Dir im Klaren darüber, warum. Das gilt auch für Alkohol und Zigaretten.
  9. Wenn Du Probleme mit Drogen bekommst, hol Dir so schnell wie möglich Hilfe. Auch bei uns. Wir bestrafen Dich nicht, sondern sind für Dich da.
  10. Wenn Du mit Drogen experimentierst: Sorge dafür, dass Deine Abenteuer keine Folgen für dieSchule haben. Nimm niemals Drogen mit dorthin und konsumiere auch keine auf dem Schulgelände. Deine Experimente sollten auch nicht verhindern, dass Du Deine Hausaufgaben machst oder nüchtern am Unterricht teilnimmst.

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