"Offshore - Windenergie" bekommt Rückenwind

 



Das Sonderprogramm "Offshore-Windenergie" zeigt erste Erfolge. Zwei Windparks haben bereits Finanzierungszusagen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten. Mit dem 5 Milliarden Euro starken Programm soll der Bau von insgesamt 10 Offshore-Windparks zügig realisiert werden.

Die Bundesregierung will damit erreichen, dass alle am Bau von Windparks Beteiligten Erfahrungen sammeln können, um die technischen Risiken der Offshore-Technologie besser beherrschen zu können. Denn die Auswirkungen von Offshore-Windparks auf die Schiffssicherheit und die Meeresumwelt sind noch nicht abschließend erforscht. Das für die Genehmigung von Windenergieanlagen zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat daher bislang nur Projekte mit jeweils maximal 80 einzelnen Anlagen zugelassen.

Am Anfang eines langen Prozesses

In 40 Jahren soll sich unser Energiesystem komplett revolutionieren. Statt Erdöl, Kohle und Kernenergie werden dann vor allem erneuerbare Energien unseren Strom liefern. Doch dieser Umbauprozess ist kein Selbstläufer. Die gesamte Energiebranche steht vor milliardenschweren Investitionsentscheidungen. Denn die Energie-Infrastruktur muss modernisiert werden.

Der Ausbau der Offshore-Windenergie ist ein zentraler Baustein für den Umbau der Energieversorgung. Deshalb ist es wichtig, dass die Arbeiten zügig voranschreiten. Bis 2030 sollen Offshore-Windparks errichtet werden, die Strom mit einer Kapazität von 25 Gigawatt erzeugen. Das entspricht der Jahresleistung von 20 Kernkraftwerken.

Mit der dafür eingerichteten Arbeitsgruppe "Beschleunigung" werden alle Beteiligten an einen Tisch geholt. So können gemeinsam zeitnah Lösungen für bestehende Probleme entwickelt werden. An der AG beteiligen sich neben dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesumweltministerium die Bundesnetzagentur, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Netzbetreiber, Betreiber von Offshore-Windparks, Zulieferindustrie sowie Versicherungsbranche. Die Leitung hat die Stiftung Offshore-Windenergie inne.

Umsetzung des Energiekonzepts

Im September 2010 beschloss die Bundesregierung das Energiekonzept, gemeinsam mit einem 10-Punkte-Sofortprogramm. Ziel war die Umsetzung des Sofortprogramms bis Ende Dezember 2011. Schwerpunkt des 10-Punkte-Programms sind Maßnahmen zum Netzausbau sowie zum Ausbau der Offshore- Windenergie.

Von besonderer Bedeutung für die Offshore-Branche ist es, die komplexe Haftungsfrage bei verzögerter Anbindung oder Kabelausfällen zu klären. Hier gilt es, geeignete wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu finden. Lösungen allein zu Lasten der Verbraucher sind keine Option. Die Netzbetreiber müssen einen angemessenen Teil des Risikos selbst tragen. Die Bundesregierung will daher noch vor der Sommerpause einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen.

Das KfW- Offshore-Programm ist vor allem für mittelständische Unternehmen und eher kapitalschwächere Projektgesellschaften attraktiv. Somit ist sichergestellt, dass das vom Deutschen Bundestag beschlossene Energiepaket der Energiewende einen deutlichen Schub gibt. Über einen weiteren Antrag wird aktuell entschieden. Darüber hinaus werden sieben Anträge für Kredite von der KfW zeitnah geprüft.

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