"Spielen macht Schule"


Grundschüler aus elf Bundesländern haben jetzt die Möglichkeit, spielend zum Lernerfolg zu kommen. Der Wettbewerb "Spielen macht Schule" läuft bereits zum fünften Mal in Folge. Der Verein "Mehr Zeit für Kinder" hat ihn 2007 gemeinsam mit dem Transferzentrum für Neurowissenschaften in Ulm ins Leben gerufen.
 
Aufgerufen sind Lehrer und engagierte Eltern, die ihre pädagogischen Konzepte bis zum 20. Mai beim Verein "Mehr Zeit für Kinder" einreichen können. Zu gewinnen ist jeweils eine von 200 Spielzeugausstattungen für ihre Schule.
 

 

 

Spielend lernen Schüler leichter

 
"Je mehr Erfahrungen ein kleines Kind macht, desto mehr und deutlichere Spuren bilden sich in dessen Gehirn" sagt Prof. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie in Ulm. Außerdem ist er Gründer und Leiter des dortigen Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen. "Diese Spuren sind es, die uns langfristig zu dem Individuum machen, das wir sind, mit unserer Sprache, unseren Gewohnheiten, Fähigkeiten, Vorlieben, Einstellungen und Kenntnissen: Wenn die Sonne scheint, ist es warm, Honig ist süß und Vogelkirschen sind giftig. All dies muss ein junges Menschenkind lernen. Und dies tut es durch Auseinandersetzung mit der Welt, die jedes Kleinkind nicht nur passiv erlebt, sondern aktiv sucht."
 
Kindern müssen die Gelegenheit bekommen, Erfahrungen zu machen. Indem sie Dinge auseinandernehmen und wieder zusammensetzen, sich austoben und ausprobieren, lernen sie spielerisch viel über sich selbst. Eine Möglichkeit dazu bietet das Spielezimmer in Grundschulen. Gemeinsame Spiele unter Gleichaltrigen vermitteln indirekt, was das Zusammenleben in der Schule und im Familienalltag einfacher macht.
 

Spielen macht schlau

 
"Jetzt wird gelernt statt gespielt!", so heißt es doch oft, wenn Kinder in die Schule kommen. Dagegen will der Verein "Mehr Zeit für Kinder" angehen. Spielen stehe nicht im Widerspruch zum Lernen. Ganz im Gegenteil: Kinder lernen im Spiel, und zwar am besten. "Im Grundschulalter finden entscheidende Phasen der Hirnreifung statt, die durch das Spiel unterstützt werden können", erklärt Spitzer. "Spielen macht schlau. Denn Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel." Ein gutes Spielzeug sollte demnach in der Lage sein, förderlich auf die kindliche Entwicklung einzuwirken. Gute Spiele sind daher eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots.
 
Erkenntnisse der modernen Hirnforschung zeigen, dass aktive Erfahrungen für die Entwicklung des Kindes förderlich sind. Hierfür ist das klassische Spielzeug geeigneter als beispielsweise Fernsehen. Dem immer stärker werdenden Einfluss der Bildschirmmedien, wie Internet, PC-Spiele und Konsolen will "Spielen macht Schule" Paroli bieten.
 

Spielzeugausstattung für Grundschulen

 
Bis zum Jahr 2012 sollen Grundschulen aus ganz Deutschland die Möglichkeit haben, diese kostenlose Spielzeugausstattung für ein Spielzimmer in einem Wettbewerb zu gewinnen. Dazu sind Grundschulen aufgerufen, ein Konzept zur Integration von Spielen in den Schulalltag einzureichen und am Wettbewerb teilzunehmen. In diesem Jahr sind Grundschulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Saarland und Niedersachsen dran.
 
Unterstützt wird die Initiative von den jeweiligen Kultusministerien.

Wettbewerb für Grundschulen: "Spielen macht Schule"

"Spielen macht Schule" ist ein langfristig angelegtes Projekt mit dem Ziel, das Spielen mehr in den Schulalltag der Kinder zu integrieren. Daher stattet das Projekt in einem Wettbewerb Grundschulen mit Spielezimmern aus. Die darin eingesetzten Spiele hat das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen hinsichtlich ihres Lerneffektes geprüft und bewertet.

Die Einrichtung dieser Spielzimmer soll den natürlichen Spieltrieb fördern. Denn  Spielen stößt wichtige Lernprozesse an, die Kinder auf ihr späteres Leben vorbereiten.

Seit der Pilotphase 2007 haben schon mehr als 560 Grundschulen in neun Bundesländern eine kostenlose Spielzeug-Ausstattung für ein Spielezimmer gewonnen. In diesem Jahr sind Grundschulen aufgerufen, bis zum 20. Mai 2011 ein Konzept zur Einbindung von Spielen in den Schulalltag einzureichen und am Wettbewerb teilzunehmen.

Alle Informationen zur Initiative "Spielen macht Schule" und den pädagogisch geprüften Spielen unter: www.spielen-macht-schule.de.

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